Das Mannenhaus wird saniert

Das Mannenhaus wird saniert

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09.12.2020 | „Das steht ja schief!“ Mit diesen Worten äußern sich Schlossbesucher gern besorgt über die in der Tat etwas heikel wirkende Neigung des Mannenhauses. Nach der beruhigenden Auskunft, dass die Fundamente längst gesichert sind, die Gefahr also gebannt ist, fällt ihr Blick dann auf die schlichte Schönheit des barocken Gebäudes mit seinem verspielten Glockentürmchen. 1719 erbaut, ist das Mannenhaus Teil eines barocken Idealplans der Schlossanlage in Senden und wird nun grundlegend saniert.

Planmäßige Errichtung im Stil des Barock

Schloss Senden zur Mitte des 19. Jahrhunderts – Sammlung A. Duncker

Errichten ließen das Mannenhaus Johann Ferdinand Droste zu Senden (1684-1723) und seine Gemahlin Charlotte Isabella von Brabeck. Darüber gibt das Wappen des Paares mit zwei Löwen als Schildhaltern und dem Jahr der Fertigstellung an der Nordseite des Gebäudes Auskunft. Der Bau ist ein Ergebnis der barocken Umgestaltung der gesamten Schlossanlage zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Dazu wurde zunächst eine zentrale Zufahrtsallee angelegt und die zuvor schräg auf das Schloss zulaufende Brücke in die Mittelachse verlegt. Als optisches Gegengewicht zum imposanten Herrenhaus kam ein Neubau auf der gegenüberliegenden Westseite hinzu – das Mannenhaus.

Auffällig ist die Dachform des Gebäudes: Nur auf der vorderen Seite weist es einen Krüppelwalmgiebel auf, was darauf hindeutet, dass ursprünglich eine Verlängerung nach Süden geplant war. Während die Außenwände aus Backstein mit Sandsteineinfassungen für die Fenster bestehen, kam im Inneren eine Fachwerkkonstruktion zum Tragen. Besonders der bauzeitliche Dachstuhl aus Eichenholz ist gut erhalten und sehenswert. Ein Raum im Erdgeschoss besitzt zudem eine sogenannte Kölner Decke, deren Deckenbalken aufwändig mit Stuck verziert sind und auf die gestiegene Wohnkultur der Zeit hindeuten.

Die Neigung ist gestoppt

Der Name „Mannenhaus“ könnte ein Hinweis auf die Unterbringung von Bediensteten oder Soldaten sein. Später residierten hier andere Schlossbewohner. In den letzten Jahrzehnten begann sich ein Schwachpunkt in den Plänen der barocken Baumeister immer deutlicher zu zeigen: Um die Symmetrie der Schlossinsel herzustellen, hatte man die nordwestliche Ecke, auf der man anschließend das Mannenhaus errichtete, nachträglich aufgeschüttet und mit Nadelholzpfählen befestigt. Diese kamen im Laufe der Zeit mit Sauerstoff in Kontakt und verloren ihre Tragfähigkeit – das Gebäude begann sich allmählich in Richtung Gräfte zu neigen.

Im Jahr 2018 konnte dieser Entwicklung zum Glück Einhalt geboten werden. Durch ein aufwändiges Spezialverfahren wurde das marode Fundament durch punktgenaue Eingriffe im Gebäudeinneren erneuert. Dadurch ist das Mannenhaus in der jetzigen Schräglage stabilisiert, die es auch künftig beibehalten wird.

Die Restaurierung beginnt

Das nunmehr feste Fundament ist ein optimaler Ausgangspunkt für die weitere Sanierung des Mannenhauses, die im Frühjahr 2021 beginnen wird. Mit Hilfe großer Fördergeber wie dem Bund, dem Land NRW, der Gemeinde Senden und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz werden zunächst das Dach und die Fassaden in Angriff genommen. Mit der Restaurierung des Glockentürmchens, des Wappensteins sowie der barocken Fenster wird wieder ein ganz besonderes Flair in das Haus einkehren.

Spenden und teilhaben

Damit diese Vision Realität wird, muss unser Trägerverein zusätzlich zu den Fördersummen einen Eigenanteil von rund 80.000 Euro aufbringen. Im vergangenen Jahr sind bereits 24.000 Euro an Spenden zusammengekommen, ein guter Anfang ist also gemacht. Mit Ihrer Teilhabe an der Restaurierung helfen Sie, Schloss Senden zu einem Identifikationspunkt für Einheimische, Gäste und die gesamte Region zu machen.

Helfen Sie durch Ihre Spende:
Schloss Senden e.V.
IBAN DE 64 4015 4530 0038 2078 82
BIC WELADE3W
Sparkasse Westmünsterland