PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen]

Swaantje Güntzel & Jan Philip Scheibe

 

Foto: Ralf Emmerich

Lesen Sie Hintergrundinformationen zum Projekt PRESERVED

 


Einladung in den illuminierten Garten

Lichtinstallation von Jan Philip Scheibe

15.10.2020 | Allmählich tritt die im Rahmen des Kunstprojekts PRESERVED am Schloss angelegte Gemüsewiese in die Phase des Vergehens ein. Den ganzen Sommer über stand sie in Blüte und hat reichen Ertrag abgeworfen. Doch bevor die Pflanzen in den Winterschlaf sinken, wird der Garten noch einmal festlich illuminiert.

Dazu hat der Künstler Jan Philip Scheibe viele Meter Leuchtkabel verlegt und Laube, Gartenhäuschen und Riesensonnenblumen mit Lichtspots besonders in Szene gesetzt. Auf diese Weise ist ein verzauberter Ort entstanden, der zum Erkunden in der Dämmerung einlädt.

Die leuchtende Gemüsewiese ist noch bis zum 9. November zu sehen.

 


Kochen fürs Klima

Kunst-Aktion zum Erntedankfest am Schloss Senden

29.09.2020 | Trockenes Holz knistert im Camping-Ofen, während das frisch geerntete

Gemüse über der offenen Flamme brutzelt und einen appetitlichen Duft verströmt: Am Sonntagnachmittag (4. Oktober) lädt das Duo Scheibe & Güntzel zum Klimakochen in den Garten am Schloss Senden. Zum Erntedankfest präsentieren die Künstler die Erträge ihrer Gemüse-Wiese und zaubern daraus ein schmackhaftes Mahl. Besucherinnen und Besucher sind herzlich eingeladen, die Kunst-Aktion mitzuverfolgen; kleine Probierhappen mit Glück inklusive.

Foto: Scheibe & Güntzel

Klimakochen? Mit ihrer Performance wollen Jan Philipp Scheibe und Swaantje Güntzel auf den Klimawandel und die durch ihn verursachten Landschaftsveränderungen aufmerksam machen. Als Energiequelle dient daher eine verdorrte Fichte, wie sie inzwischen vielerorts das Bild prägt. Das Holz wird an Ort und Stelle zerkleinert und Stück für Stück im Raketenofen verfeuert. Die Kochzutaten stammen indes zum großen Teil von der Gemüse-Wiese, die die Künstler im Rahmen ihres Projekts „PRESERVED // Altland – Neuland“ angelegt haben. Neben traditionell in Westfalen angebautem Gemüse wie Grünkohl oder Stielmus experimentiert das Duo dabei auch mit „exotischen“ Gewächsen wie Hirse, Physalis oder Wassermelonen. Welche Pflanzen haben eine Chance, wenn die Sommer künftig immer heißer und trockener werden?Scheibe & Güntzel finden es auf ihre Art heraus.

Die Aktion beginnt ab 14.30 Uhr und geht bis in die frühen Abendstunden hinein. Besucher sind zu jeder Zeit willkommen; der Eintritt in den Gemüsegarten ist kostenlos. Für die Einhaltung der Hygienemaßnahmen vor Ort wird Sorge getragen.

 


Unser Umgang mit Wasser

Intervention im Biologischen Zentrum

25.08.2020 | Wie ändert sich in Zeiten des Klimawandels und zunehmender Dürren unser Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser? Die Bedeutung von Wasser für alles Leben auf der Erde haben Scheibe & Güntzel mit einer künstlerischen Intervention am Projekt-Kooperationsort Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld in Lüdinghausen in Erinnerung gerufen. Während Swaantje Güntzel verschwenderisch mit dem Wasserschlauch umherspritzte, wrang Jan Philip Scheibe sein durchnässtes Shirt aus, um mit den gewonnenen Tropfen mühsam einige Pflanzen zu bewässern. Verschwendung oder Sparsamkeit ansgesichts akuter Knappheit – auf diese Alternativen wies die Intervention „Bewässern“ hin.

 


Tradition trifft auf Innovation: Aus Gemüse Bier brauen

Ungewöhnliche Brau-Aktion an der Gemüsewiese

17.08.2020 | Am Samstag, 22. August, wird der experimentelle Brauer Ludger Schweer an der Kunst-Gemüsewiese am Schloss Senden ein ganz besonderes Bier herstellen: Als Hauptzutaten dienen ihm wilde Möhren, Fenchel und sogar Kapuzinerkresse. Damit greift er eine alte Tradition auf, denn in früheren Zeiten war es gang und gäbe, Bier aus allerlei Früchten und Kräutern herzustellen statt wie heute ausschließlich aus Hopfen und Gerste. Das verwendete Gemüse haben die Künstler Scheibe & Güntzel im Rahmen ihres Projekts PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen] angebaut, bei dem sie sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation Westfalens beschäftigen.

Die Gemüsewiese ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet: Besucherinnen und Besucher können in dieser Zeit den Brauprozess live mitverfolgen, ihre Fragen loswerden und den ein oder anderen Probierschluck verköstigen. Wer es lieber klassisch mag, kann im Innenhof des Schlosses bei Kaffee und Kuchen oder eben einem kühlen Bio-Bier die Seele baumeln lassen.

 


Vom Westfalen-Ross zum Bienenfresser

Neue Flagge weht an der Gemüsewiese

Foto: Scheibe & Güntzel

28.07.2020 | Unlängst haben Scheibe & Güntzel an ihrer Gemüsewiese eine neue Flagge gehisst. Ihre künstlerische „Klima-Version“ der nordrhein-westfälischen Flagge soll auf die sichtbare Veränderung der Landschaft im Zuge des Klimawandels aufmerksam machen.

Dazu die beiden Künstler: „Das Grün des Rheinlands wurde gegen Garzweiler-Grau getauscht, das Rot Westfalens gegen das Braunrot der abgestorbenen Fichten der westfälischen Wälder. Der sich dahinschlängelnde Rhein im Wappen der Flagge wird jetzt durch das Krakelee des ausgetrockneten Flusses aus dem Sommer 2018 symbolisiert. Anstelle des westfälischen Rosses ziert der Bienenfresser, ein farbenprächtiger Vogel, der warmes Klima bevorzugt und sich immer weiter in NRW ausbreitet, den Schild. Die im unteren Teil zu findende Lippische Rose haben wir gegen das wärmeliebende Grossblütige Heusenkraut, eine invasive Art, die aus Südamerika über die USA nach Europa gekommen ist, ausgetauscht.“

 


Disteln

Foto: Scheibe & Güntzel

21.07.2020 | Die Acker-Kratzdisteln auf der Wiese hinter dem Garten am Schloss verblühen. Die Blüten nährten Bienen und Schmetterlinge. Die flauschigen Samenstände werden in den nächsten Tagen durch die Lüfte wehen. Bevor die Wiese gemäht wird haben wir einen Strauss gepflückt.

Die Distel war Staude des Jahres 2019. Ihre Robustheit und Toleranz gegen Trockenheit und Hitze machen sie zur idealen Pflanze im Klimawandel.

 

 

 

 

 

 


Warum wächst das Gemüse so wild?

„Artist Talk“ mit Scheibe & Güntzel am 17. Juli

10.07.2020 | Der Kunst-Gemüsegarten am Schloss gedeiht prächtig: Am Freitag, 17. Juli, um 18 Uhr, lädt das Künstlerduo Scheibe & Güntzel daher zum „Artist Talk“ ein. In einem unterhaltsamen Gespräch ermöglichen die beiden einen Blick hinter die Kulissen und erläutern die Überlegungen hinter ihrem aktuellen Projekt PRESERVED // Altland – Neuland. Woher stammt eigentlich die Idee, einen Gemüsegarten anzulegen? Warum das wilde Durcheinander statt Reih und Glied? Und was hat der Klimawandel mit all dem zu tun?

Fotos: Ralf Emmerich

Anschaulich und humorvoll geben Scheibe & Güntzel Antworten auf diese und viele weitere Fragen und bieten Einblicke in ihren Schaffensprozess. Nach einem kurzen Vortrag hat das Publikum im offenen Gespräch die Gelegenheit, den Künstlern kritisch auf den Zahn zu fühlen. Auch eigene Erfahrungen mit dem heimischen Gemüsegarten sind willkommen. Die Teilnahme am Artist Talk ist kostenlos. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl erforderlich per E-Mail an pieper@schloss-senden.de.

Bis vorerst zum 23. Juli sind Swaantje Güntzel und Jan Philip Scheibe täglich in ihrem Garten anzutreffen und freuen sich stets über neugierige Besucher. Zudem bieten sie am Dienstag, 14. Juli, sowie eine Woche drauf am 21. Juli, jeweils um 18 Uhr offene Führungen an. Für diese kann man sich noch anmelden unter info@senden-westfalen.de.

Das international erfolgreiche Künstlerpaar Swaantje Güntzel und Jan Philip Scheibe beschäftigt sich im Rahmen seiner Projektreihe PRESERVED schon seit 2009 mit den Themen Landschaftsveränderung und Ernährung. Nach verschiedenen Aufenthalten in Skandinavien und Westfalen machen sie in diesem Jahr Station am Schloss Senden, wo sie den barocken Nutzgarten zu neuem Leben erwecken.

Mit dem Projekt etabliert sich das Schloss weiter als wichtiger Kulturort fürs Münsterland. Themen wie Umwelt, Heimat und Nachhaltigkeit werden hier auch in Zukunft weiter „beackert“, und zwar sowohl in künstlerischer Form als auch im Rahmen von Jugend- und Bildungsarbeit. Schulklassen oder Personen, die Interesse an einer regelmäßigen Pflege des Gartens nach Ablauf des Projekts im kommenden Frühjahr haben, können sich gern beim Schloss-Team melden.

 


Mit den Künstlern durch den Gemüsegarten

Scheibe & Güntzel laden zur offenen Führung

07.07.2020 | Wer sich schon länger gefragt hat, was es mit dem Gemüsegarten am Schloss Senden auf sich hat, bekommt nun die einmalige Gelegenheit, von den Künstlern selbst Antworten zu erhalten. Swaantje Güntzel und Jan Philip Scheibe führen am Dienstag, 14. Juli, sowie am Dienstag, 21. Juli, jeweils um 18 Uhr durch ihren im Rahmen des Projekts „PRESERVED // Altland – Neuland“ angelegten Kunst-Gemüsegarten.

Foto: Ralf Emmerich

An lauen Sommerabenden entfaltet der neu geschaffene Ort eine ganz besondere Atmosphäre. Zum Leben erweckt hat ihn das Künstlerpaar Scheibe & Güntzel, das seit April an seinem Garten werkelt und mit verschiedenen Performances und Interventionen auf die Landschaftsveränderungen im Zuge des Klimawandels aufmerksam macht. Ihre Führungen versprechen eine ebenso aufschlussreiche wie unterhaltsame Reise durch die Welt der Freiluft-Kunst. Mit viel Humor erklären die beiden, wie es zu dem Projekt kam, welche Schwierigkeiten beim Gartenbau zu überwinden waren und was für die Zukunft geplant ist.

Die Veranstaltung wird gemeinsam angeboten vom Schloss Senden e.V. und von der Gemeinde Senden, die zu den Förderern des Projekts gehört. Die Teilnahme an der Führung kostet 5 Euro pro Person. Eine Anmeldung ist aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl erforderlich unter Tel. 02597/6990.

 


Swaantje Güntzel in titel – thesen – temperamente

06.07.2020 | Zurzeit sind Arbeiten von Swaantje Güntzel in der Ausstellung „Zero Waste“ im Museum der bildenden Künste in Leipzig zu sehen. Die Ausstellung macht mit eindringlichen Installationen, Skulpturen, Videos und Fotografien auf die zunehmende Müllverschmutzung unseres Planeten aufmerksam. Ein wichtiges Thema, das auch die ARD-Sendung „titel – thesen – temperamente“ in ihrer Sendung vom 5. Juli 2020 aufgreift und dabei Swaantje Güntzel und andere Künstlerinnen und Künstler der Ausstellung ausführlich zu Wort kommen lässt.

Hier geht es direkt zum Beitrag.

 


Naturreliefs selber basteln

Ferien-Workshop für Kinder zwischen 10 und 14 Jahren

01.07.2020 | Ihr bastelt gerne und mögt es, Dinge mit euren Händen selbst herzustellen? Ihr seid gerne draußen in der Natur unterwegs? Ihr habt Lust, neue Leute kennenzulernen? Dann ist der Workshop „Naturreliefs selber basteln – Arbeiten mit Ton und Gips“ genau das Richtige für euch!

Zunächst gehen wir auf Entdeckungsreise durch den großen Schlosspark und finden die unterschiedlichsten Pflanzen. Schaut genau hin: Baumrinden, Blätter, Samen und vieles mehr – alle haben interessante Formen und Muster. Anschließend gießen wir daraus einzigartige Naturreliefs aus Gips und Ton. So entstehen individuelle kleine Kunstwerke, die ihr am Ende mit nach Hause nehmen könnt. Keine Angst – auch ohne künstlerische Vorbildung werden euch tolle Reliefs gelingen!

Die Teilnahme am etwa dreistündigen Workshop ist kostenlos, sämtliches Material wird gestellt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten wir um Anmeldung unter: pieper@schloss-senden.de

Termine:
Samstag, 18. Juli 2020, 10 – 13 Uhr
Mittwoch, 5. August 2020, 14 – 17 Uhr

Der Workshop wird gefördert durch das Landesprogramm Kulturrucksack NRW.

 


Von Solarenergie und Leuchtkaninchen

Gelungene Lesung und Performance im Schlosspark Senden

24.06.2020 | Wie könnte das Münsterland in der nahen Zukunft aussehen? Ist Heimat eine sehnsuchtsvolle Erinnerung oder etwas, das sich in stetigem Wandel befindet? Und wie gehen wir Menschen jetzt und künftig mit der Natur um? Diese und weitere spannende Fragen warf die gut besuchte Lesung von Charlotte Krafft am vergangenen Sonntag am Schloss Senden auf. Die Schriftstellerin entführte ihr Publikum inmitten der grünen Kulisse des Schlossparks in eine spekulative und doch gar nicht mal so unwahrscheinliche Zukunft.

Der Ort für die Lesung hätte nicht besser gewählt werden können: Im Schatten der alten Buchen, das Schloss im Rücken und den Blick auf den vom Künstlerduo Scheibe & Güntzel angelegten Kunst-Gemüsegarten gerichtet, lauschten die Zuhörer gebannt den Ausführungen von Charlotte Krafft. Die Berliner Autorin reist im Rahmen des Literatur-Projekts stadt.land.text NRW seit März als Regionsschreiberin durch das Münsterland. Ihre Reiseeindrücke verbindet sie mit Science-Fiction-Elementen zu einer innovativen Zukunftsvision, die bei ihren Zuhörern gut ankam.

So nahm sie ihr Publikum mit ins Jahr 2036, wo das inzwischen fertig sanierte Schloss Senden seine Besucher mit technisch aufwändigen Virtual Reality-Führungen empfängt. Den Wildpark Dülmen bevölkern derweil Kolonien von „Leuchtkaninchen“, die sich den veränderten Klimabedingungen angepasst haben. Ihre originellen Einfälle verband Krafft mit klugen Reflexionen über Heimat- und Geschichtskonstruktionen sowie über das Verhältnis von menschlicher Kultur und – scheinbar – unberührter Natur.

Dass die von Krafft aufgeworfenen Gedanken aktuell und relevant sind, verdeutlichten die zahlreichen Wortbeiträge aus dem Publikum in der sich anschließenden Diskussion. „Wenn ich hier im Park sitze und das historische Gartenhaus anblicke, fühle ich meine Heimat“, so eine Zuhörerin, „gerade auch, weil ich weiß, dass sie sich stetig verändert.“ Das lebhafte Gespräch wurde von Professorin Rita Morrien, Literaturwissenschaftlerin an der Universität Paderborn, einfühlsam moderiert, die bereits zuvor eine aufschlussreiche Einführung gegeben hatte.

Die ebenfalls diskutierte Frage, wie der Mensch Einfluss auf die Natur nimmt, schlug schließlich den Bogen zum Kunst-Projekt „PRESERVED // Altland – Neuland“, das den Rahmen für die Lesung im Freien bildete. Performance-Künstler Jan Philip Scheibe hatte schon seit den Morgenstunden seinen Platz im Kunst-Gemüsegarten eingenommen, um am längsten Tag des Jahres die Kraft der Sonne einzufangen. Ein großes Solar-Panel speiste seinen Laptop, mit dem er bis in den späten Abend hinein Daten und Fakten zur Sonne und ihren Einfluss auf die Erde recherchierte, die er simultan über ein leuchtendes Schriftband laufen ließ.

Im Laufe des Jahres werden Scheibe & Güntzel weitere Performances und Aktionen am Schloss abhalten. Unter anderem können sich Interessierte auf einen „Artist Talk“ mit dem Künstlerduo freuen. Der Kunst-Gemüsegarten am Schloss ist derweil für alle Besucherinnen und Besucher geöffnet.

 


Richtung Zukunft Münsterland: Performance und Lesung im Schlosspark

Künstler Jan Philip Scheibe und Regionsschreiberin Charlotte Krafft inszenieren den längsten Tag des Jahres im Gemüsebeet

17.06.2020 | Zweimal Kunst und Kultur am längsten Tag des Jahres. Der im Rahmen des Projekts „PRESERVED // Altland – Neuland“ neu angelegte Kunst-Gemüsegarten am Schloss Senden wird am 21. Juni zur Bühne für zwei besondere Aufführungen: Schon ab 11 Uhr nimmt der Künstler Jan Philip Scheibe den längsten Tag des Jahres zum Anlass, die Kraft der Sonne für eine Langzeit-Performance zu nutzen. Um 15 Uhr verwandelt sich der Garten dann zur ungewöhnlichen Kulisse für eine Lesung im Freien. Die Regionsschreiberin Charlotte Krafft verarbeitet ihre Eindrücke von der Natur und Kultur des Münsterlandes zu moderner Science-Fiction-Literatur. Wie aber kann das schöne Münsterland zu einem Science-Fiction-Schauplatz werden? Dieses für alle Generationen spannende Gedankenspiel steht im Mittelpunkt der Veranstaltung. Moderiert wird die Lesung von der Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Rita Morrien von der Universität Paderborn.

Foto: Ralf Emmerich

Zur Sommersonnenwende bringt Jan Philip Scheibe Licht, Wissenschaft und Poesie zusammen: Dafür baut er mitten im Gemüsegarten eine mobile Solarstation samt Laptop und LED-Laufschrift auf und fungiert selbst als menschliche Schnittstelle. Den ganzen Tag bis in die Abendstunden hinein – solange wie die Sonnenenergie fließt – recherchiert er live vor Ort wissenschaftliche Erkenntnisse über die Sonne und ihren Einfluss auf die Erde und teilt sie per Leuchtschrift dem Publikum mit.

Foto: William Minke

Die Berliner Autorin Charlotte Krafft entführt um 15 Uhr literarisch in die Zukunft des Münsterlands. Sie bereist seit Mai im Rahmen des landesweiten Literaturprojekts stadt.land.text NRW als Regionsschreiberin das Münsterland. „Warum beziehen sich fast alle Zukunftsvisionen immer auf urbane Ballungszentren“, fragt sie sich, „und warum spielt die Entwicklung von Orten und Landschaften mit Denkmalwert kaum je eine Rolle darin?“ Krafft verarbeitet ihre Eindrücke von der Natur und Kultur der Region zu moderner Science-Fiction-Literatur. Schloss Senden bot ihr besondere Inspiration für ihre Texte, die sich aus einer Zukunftsperspektive heraus mit dem ländlichen Raum und seiner Veränderung im Laufe der Zeit beschäftigen.

Beide Veranstaltungen sind kostenfrei. Für die Lesung wird aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl um Anmeldung per E-Mail unter Angabe der vollständigen Adresse und Telefonnummer gebeten: pieper@schloss-senden.de

 


Von Gemüse und Okapis

Zwei gelungene Kunstprojekte im Schlosspark

10.06.2020 | Unterschiedliche Stimmen dringen aus jeder Ecke ins Gehör der Besucherinnen und Besucher des Schlossparks, der wie verwandelt wirkt. Sachte im Wind schwingende Folien schaffen Räume unter den alten Bäumen und markieren so acht Hörstationen, an denen Texte von Rainer Maria Rilke, Mariana Leky und anderen erklingen. Am vergangenen Sonntag lud die akustische Ausstellung „Was man von hier aus hören kann“ von Schriftstellerin Judith Kuckart und Bühnenbildnerin Lili Anschütz zum aufmerksamen Lauschen ein.

Eingesprochen hatten die Texte bekannte Schauspieler wie Hanna Schygulla oder Dietmar Bär. „Und zwar nicht im professionellen Tonstudio, sondern bei mir zuhause am Küchentisch“, so Kuckart. Die Schriftstellerin war eigens nach Senden gekommen, um eine Einführung in ihre Ausstellung zu geben. Dabei verriet sie auch, welcher Grundgedanke hinter der Textauswahl stand: „Die schwere Thematik von Vergänglichkeit, die alle Texte durchzieht, bekommt eine besondere Leichtigkeit und sogar Komik, wenn man sie mit Tieren in Verbindung bringt.“ So erzählen die Stimmen dann auch von Hunden, die zum besten Freund ihres alternden Herrchens werden, und Okapis, die einer Dorfbewohnerin regelmäßig im Traum erscheinen.

Auch der ehemalige Schlossgarten am historischen Gartenhaus steht weiter im Zeichen der Kunst. Der hier vom Künstlerduo Scheibe & Güntzel neu angelegte Gemüsegarten war am Sonntag erstmals für Gäste geöffnet, die sich vom Wachstum der ausgebrachten Gemüsesamen überzeugen konnten. Die beiden Künstler begrüßten die Besucherinnen und Besucher persönlich und führten mit ihnen im Rahmen ihrer Aktion „Gärten erinnern“ angeregte Gespräche über Anbaumethoden früherer Zeiten.

Bereits am 21. Juni geht das Projekt „PRESERVED // Altland – Neuland“ in die nächste Runde. Am längsten Tag des Jahres wird Jan Philip Scheibe mit Hilfe der Sonne in einer Langzeitperformance Licht, Wissenschaft und Poesie zusammenbringen. Um 15 Uhr wird zudem die diesjährige stadt.land.text-Schreiberin fürs Münsterland, Charlotte Krafft aus Berlin, eine Lesung im Freien abhalten. Die 28-Jährige nähert sich dem ländlichen Raum über literarische Zukunftsvisionen. Weitere Informationen folgen in Kürze. Hier einige Impressionen vom vergangenen Sonntag:

 


Die Gärten der Kindheit

Ihre Erinnerungen sind gefragt

Gestaltung: Judith Hofmann © Scheibe & Güntzel

07.06.2020 | Wie sah der Garten Ihrer Kindheit oder Jugend aus und wer pflegte ihn? Wurde hier Gemüse angebaut und wenn ja, wie wurde der Ertrag konserviert? An welche besonderen Eindrücke und Gerüche können Sie sich noch erinnern?

Für diese und weitere Fragen interessiert sich das Künstlerduo Scheibe & Güntzel und hat deshalb die Aktion “Gärten erinnern” ins Leben gerufen. Möchten Sie mitmachen und Ihre Erinnerungen teilen? Dann laden Sie sich einfach diesen Fragebogen herunter, drucken ihn zuhause aus und schicken ihn zurück an: Schloss Senden e.V., Holtrup 3, 48308 Senden.

Die Ergebnisse werden anschließend von den Künstlern ausgewertet und fließen in den Projektkatalog ein.

Vielen Dank fürs Mitmachen und viel Freude beim Schwelgen in alten Erinnerungen!

 


Lauschen und erinnern im Schlosspark

Der Sonntag am Schloss Senden steht im Zeichen der Kunst

03.06.2020 | Am kommenden Sonntag, 7. Juni, steht der Schlosspark Senden von 11 bis 19 Uhr ganz im Zeichen der Gartenkunst. Zwei unterschiedliche Projekte fragen auf ihre je eigene Weise nach dem Verhältnis des Menschen zur Natur.

Die vielseitige Schriftstellerin, Regisseurin und Choreografin Judith Kuckart wird persönlich anwesend sein: Auf den Gartenparterres vorm Schloss lässt ihre akustische Installation „Was man von hier aus hören kann“ die Besucherinnen und Besucher in die Gedankenwelten von Tieren eintauchen. An verschiedenen Hörstationen erklingen die bekannten Stimmen von Hanna Schygulla, Dietmar Bär und vielen anderen und tragen literarische Zeugnisse von Rainer Maria Rilke bis Mariana Leky vor. Thematisch geht es dabei stets um die Frage der Vergänglichkeit – und darum, was die Tiere von all dem wissen. Die alten Buchen, Linden und Platanen des Schlossparks bilden eine optimale Kulisse für die Installation, die zusammen mit der Bühnenbildnerin Lili Anschütz entstanden ist. Judith Kuckart wird um 12 Uhr eine Führung geben, für die noch Plätze frei sind. (Anmeldung mit Angabe von Adresse und Telefonnummer bitte unter: pieper@schloss-senden.de)

Foto: 18frames

Auch das Projekt „PRESERVED // Altland – Neuland“ im historischen Schlossgarten geht in die nächste Runde. Nachdem unlängst mit einem sehenswerten Kurzfilm virtuelle Eröffnung gefeiert wurde, können die Besucherinnen und Besucher den neu angelegten Gemüsegarten nun erstmals selbst betreten und nachschauen, ob die Saat inzwischen aufgegangen ist. Zwischen 11 und 13 Uhr möchte das Künstlerpaar Scheibe & Güntzel mit seinen Gästen ins Gespräch kommen. „Gärten erinnern“ heißt ihre Aktion, bei der sie Interessierte nach dem Garten ihrer Kindheit befragen. Bereits jetzt können Sie hier einen Fragebogen (PDF-Datei) herunterladen und damit interaktiv teilnehmen. Bringen Sie den ausgefüllten Fragebogen am Sonntag mit oder senden Sie ihn postalisch zurück. Die Künstler freuen sich über jede Rückmeldung.

Wir bitten die Besucher vor Ort, die ausgeschilderten Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.

Hinweis: Die offenene Schlossführung findet an diesem Tag nicht statt.

Laden Sie sich hier den aktuellen Flyer herunter.

 


Herzlich willkommen zur virtuellen Eröffnung!

Kurzfilm über die Performance „Gemüseschießen“

20.05.2020 | All die Vorbereitungen der letzten Wochen ­­– vom Umpflügen des Bodens über den Bau einer Gartenlaube bis hin zum Befüllen von hundert bunten Luftballons mit Samen – haben auf dieses Ereignis hingeführt: die Eröffnung des Projekts PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen] von und mit dem Künstlerduo Scheibe & Güntzel.

Die Performance „Gemüseschießen“ als Auftakt am Schloss Senden verwandelt den zuvor angelegten Acker endgültig in ein Gemüsebeet. Wie genau? Das können Sie in dem Kurzfilm sehen, den die Hamburger von 18frames gedreht haben. Neben den Künstlern sind auch die beiden Musiker Anja Kreysing (Akkordeon) und Helmut Buntjer (Posaune) sowie Christine Peters von der Kunststiftung NRW und Martina Fleßner vom Verein Schloss Senden e.V. mit von der Partie.

Im Laufe des Jahres werden wir – sobald wie möglich – die PRESERVED-Veranstaltungen wieder mit Publikum durchführen. Auch der Garten wird dann zur Besichtigung geöffnet. Entsprechende Ankündigungen finden Sie an dieser Stelle. Doch nun erstmal viel Spaß mit dem Film!

 


Es tut sich etwas auf dem Acker

Gartenkunstprojekt „PRESERVED“ nimmt Gestalt an

06.05.2020 | Spaziergängern ist längst aufgefallen, dass sich etwas tut auf der ehemaligen Pferdewiese vor dem Schloss. Hier, wo sich seit dem 18. Jahrhundert ein barocker Nutzgarten befand, wird seit einigen Tagen wieder fleißig gepflügt, gegraben und konstruiert.

Das Künstlerduo Scheibe & Güntzel hat mit den Vorbereitungen zu seinem Projekt „PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen]“ begonnen, das in diesem Jahr am Schloss Senden sowie an den beiden Kooperationsorten Biologisches Zentrum Kreis Coesfeld und Kreislehrgarten Steinfurt stattfindet. Derzeit ist aufgrund der coronabedingten Einschränkungen zwar noch unklar, ab wann wieder Veranstaltungen mit Publikum stattfinden können. Doch davon unbeeindruckt werden Teile des Projekts kurzerhand ins Internet verlegt. So wird an dieser Stelle in Kürze ein Kurzfilm über die Eröffnungsperformance „Gemüseschießen“ zu sehen sein.

Damit diese stattfinden kann, muss aber zunächst das Ackerland vorbereitet werden. Als erstes kamen Bodenfräse und Kreiselegge zum Einsatz, um die Grasnarbe zu entfernen und den Untergrund aufzulockern. Anschließend hegten die beiden Künstler die Beetflächen mit leeren Glasflaschen ein, wobei sie auf eine alte westfälische Bauerngarten-Tradition zurückgriffen. Jüngst wurde die zentral gelegene Gartenlaube errichtet und feierlich eingeweiht. In den nächsten Wochen wird sie von Hopfen und Prunkwinde überrankt. Hier einige Eindrücke von den Vorbereitungen:

 


Ein Jahr voller Kunst im Schlosspark

Vorbereitungen für das Projekt „PRESERVED“ sind angelaufen

17.04.2020 | Im Schlosspark gehen derzeit merkwürdige Dinge vor sich. Jüngst liefen Mitarbeiter der LWL-Archäologie mit einem Bodenradargerät die Rasenflächen ab, um nach archäologischen Überresten im Untergrund zu fahnden. Anschließend wurden im Bereich der ehemaligen Pferdewiese östlich der Zufahrtsallee zwei rechteckige Flächen mit einer Bodenfräse bearbeitet. Soll hier etwa ein Acker entstehen? Schließlich konnte man ein vornehm gekleidetes Paar mit einem großen Strauß bunter Luftballons in der Hand durch den Park spazieren sehen.

All das sind Vorzeichen für ein großes Kunstprojekt, das in diesem Jahr im Schlosspark stattfinden wird. Hinter dem Titel „PRESERVED // Altland – Neuland [Gemüseschießen]“ stehen die beiden Künstler Swaantje Güntzel und Jan Philip Scheibe, die in kreativer Weise der Frage nachgehen, wie sich die Landschaft Westfalens durch die Auswirkungen des Klimawandels verändert.

Als Hauptspielort dient ihnen dazu die vordere Wiese am Schloss, die seit dem 18. Jahrhundert als Obst- und Gemüsegarten genutzt wurde. Einen Teil dieses historischen Barockgartens wird das Künstlerpaar reaktivieren und mit neuem Leben füllen. Es entsteht ein besonderer Ort, an dem nicht nur Pflanzen gedeihen, sondern der mit seiner Laube und seinen Sitzbänken auch Menschen zum Verweilen einlädt.

Richtig los geht es im Mai mit dem titelgebenden „Gemüseschießen“ – eine Performance, die die beiden Künstler extra für den Sendener Schlossgarten entwickelt haben. Aufgrund der gegenwärtig herrschenden Ausgangsbeschränkungen wird dieser Auftakt anders als geplant ohne Publikum stattfinden. Stattdessen wird ein Filmteam das Geschehen vor Ort einfangen und einen Kurzfilm produzieren, der demnächst an dieser Stelle veröffentlicht wird. Auf diese Weise kann das Publikum virtuell an der Eröffnungsperfomance teilnehmen.

Neben Schloss Senden werden auch das Biologische Zentrum Kreis Coesfeld und der Kreislehrgarten Steinfurt als Kooperationspartner Teil des Projekts sein. An allen drei Spielorten sollen im Laufe des Jahres verschiedene Koch-Aktionen, Lesungen und Performances stattfinden. Wir hoffen, dass sich die Ausgangsbeschränkungen bis dahin weiter lockern werden, sodass alle Kulturinteressierten und Naturfreunde dann in den Genuss dieses besonderen Gartenkunst-Projekts kommen können. Zusätzlich sind weitere virtuelle Angebote in Planung.

So oder so werden wir alle wichtigen Fortschritte und aktuelle Informationen zu „PRESERVED“ stets auf unserer Webseite veröffentlichen. Alles zum Kunstprojekt finden Sie auch gebündelt an dieser Stelle. Wenn Sie die Künstler ganz nah bei ihrer Projektarbeit begleiten wollen, abonnieren Sie zudem die Facebook-Seite des Projekts.


Künstler Scheibe & Güntzel:
https://www.facebook.com/preserved11/
https://www.swaantje-güntzel.de
https://www.jan-philip-scheibe.de
Instagram: preserved_scheibe.guentzel


Veranstalter
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